DER WISSENSCHAFT ENTSPRECHENDE (HETERO)SEXUELLE FAMILIENBILDUNG

                                  Psychische Sexulaisierung  


Geschlechtsidentität - Familie

Es ist nicht allgemein bekannt, dass die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Eltern und Kindern auch die Entwicklung einer korrekten psychischen Sexualisierung (Geschlechtsidentität + sexuelle Orientierung) beachten sollte, und in Bezug auf die Sexualität ist die falsche Meinung sehr verbreitet, dass alles von der Geburt an bestimmt sei und man nur abzuwarten habe, wie sich die Lage entwickelt.
Die psychische Sexualisierung erwächst aus dem Zwischenspiel eines biologisch männlichen oder weiblichen Wesens und dem biologischen Umfeld, in dem es aufwächst und sich entwickelt.
Die Geist-Körper-Verbindung ist bidirektional und interdependent: Es gibt keinen Körper ohne Psyche und andererseits gibt es keine Psyche, die vom Körper, zu dem sie gehört, unabhängig sein könnte.
Die Erfüllung der eigenen psychischen Sexualisierung besteht darin, die Geschlechtsidentität voll zu entwickeln und Mann (wenn männlich) oder Frau (wenn weiblich) zu werden, um auf die physische und psychische Fortpflanzung (Kontinuität) ausgerichtet zu sein.
Wenn ein Kind geboren wird, hat es ein Gehirn, das für die Entwicklung seines Potentials bereit ist, das aber angemessen angeregt werden muss, um sich zu aktivieren zu können.
Ein Beispiel dazu: Wenn man einen Olivensamen nimmt (Potenz) und in die Erde pflanzt, damit daraus ein schöner Olivenbaum wachse (Akt), werden viele weitere Faktoren (Natur) zusätzlich benötigt (Qualität des Bodens, Licht, Luft, Feuchtigkeit usw.). Sonst wird das junge Pflänzlein in seiner natürlichen  Entwicklung beeinträchtigt, die darauf hinzielt, es eines Tages zu ermöglichen, Oliven zu ernten, um daraus teils Öl und teils neue Samen zu gewinnen.
Das Potential ist vorhanden, aber die Umwelt kann die Entwicklung einer jungen Pflanze hemmen und somit auch das Ziel ihrer Entwicklung.
Um sein volles Potenzial zum Ausdruck zu bringen und glücklich über sein Heranwachsen zu sein, muss sich ein Kind angemessen geliebt fühlen. Nur so kann es zu dem vorhin erwähnten Samen werden, der in einem fruchtbaren Umfeld heranwächst.
Die Sinnesorgane sind die Mittler, über die das Kind mit der ganzen Welt in Kontakt kommt. Jede Funktion und jedes Verhalten sind im genetischen Bauplan des menschlichen Wesen und seinem immensen Potential zu betrachten. Das Kind muss in Kontakt mit der Realität treten und sie erkennen, um so zu vermeiden, sie durch von Lügen geprägten Interpretationen zu verzerren, die oft zu wahrhaftigen Formen geistiger Dissoziation führen.
Es ist die Familie, durch die das Kind sich selbst und die Umwelt nach und nach zur Kenntnis nimmt. Jede Handlung, jede Geste, jedes Wort und jeder Gefühlszustand eines Elternteils, die von einem Kind auch dann wahrgenommen werden, wenn sie nicht offen zum Ausdruck kommen, werden von seinem Gehirn der grundsätzlichen Bedeutung entsprechend erkannt.
Das Gehirn entwickelt sich nach der Art der Umgebung, die es "informiert" und zugleich auch "formt". Leider sind viele der Informationen, die ein Kind aufnimmt, chaotisch, konfliktbelastet, störend und so, dass sie die Synergie der beiden Gehirnhälften limitieren und beeinträchtigen.
Alle diejenigen Informationen konditionieren, die, oft unbewusst, passiv und unkritisch gespeichert werden, ohne dass die Möglichkeit besteht, sich zu "verteidigen", also ohne sie zuordnen, verstehen, beurteilen und eventuell ablehnen zu können. Von Informationen dieser Art gelangt eine unendliche Menge in das Gehirn eines Kindes: angefangen bei Konflikten oder Situationen des Leidens innerhalb der Familie bis hin zu allzu häufigen banalen, falsch orientierenden und unpädagogischen Botschaften aus dem Fernsehen. Diese Informationen verunsichern das Kind, jagen ihm Ängste ein und verändern die Art seiner Wahrnehmung.
Ein Mangel an Ausgewogenheit in der Familie kann Leidensdruck und Folgen verursachen, die sich über die gesamte Lebensdauer eines Menschen hin auswirken. Es ähnelt den Tropfen, die den Felsen höhlen. In einer Beziehung, in der die Mutter als die Schwächere und ihren Fähigkeiten weniger Zutrauende empfunden wird, während der Vater als gefühlsmäßig fern, dominant und wenig liebevoll erscheint, kann die Geschlechtsidentität unsicher und brüchig sein. (Jovine und Scilligo, 2001) Ein weiterer ähnlicher Fall ist der eines kaum liebevollen und dem Kind emotional fernen Vaters, der eine dominante Mutter zur Seite hat. (Addonizio, Scilligo, 2000; Comelli, Scilligo 2001) ".
Wenn in den Reden der Mutter die Vaterfigur nicht erscheint, ist dies für das Kind, als würde er symbolisch nicht existieren. In diesen Fällen wird riskiert, dass sich ein Sohn nicht mit dem Geschlecht des Vaters identifiziert.  Eine Mutter, die das männliche Kind zu einem Objekt ihrer exklusiven und totalen Liebe macht, schwächt oder vereitelt sogar diesen Vorgang des Erkennens. Liebe ist ohne Ausgewogenheit keine Liebe.
Oft wird das Geschlecht eines Kindes von Eltern nicht gern akzeptiert. Das geschieht wegen lokaler Traditionen oder auch nur aus persönlichen Gründen, die dazu führen, dass ein Sohn einer Tochter vorgezogen wird, oder umgekehrt. Dies kann die eigentliche Eltern-Kind-Beziehung deutlich verändern, zudem aber auch negative Einflüsse auf die psychische Sexualisierung des Kindes haben. Wenn also, zum Beispiel, die Eltern glücklich darüber sind, dass das Kind ein Junge ist und sie die dazu zugeordneten Eigenschaften aufwerten und fördern, werden dem Kind dessen eigenes Geschlechtsbewusstsein und die damit verbundene Rolle stark aufgewertet und ergänzt; hat dieses Kind aber ein Elternteil, das sich sehnlichst ein Kind des anderen Geschlechtes gewünscht hat, besteht das Risiko, dass die Anregungen und die Förderung einer korrekten psychischen Sexualisierung nur gering, wenn nicht gar negativ sind.
Ein Vater braucht zwei Attribute der Güte und der Stärke: Kinder brauchen einen Vater, der beide hat. Güte allein reicht nicht, es wird ebenso die von einer annehmenden Autorität erzeugte Kraft benötigt. Manche Väter machen den Fehler, denjenigen Kindern ihren Stolz zu zeigen, die im Sport oder in der Schule leistungsfähiger sind, und darüber ihre anderen, sensibleren und introvertierteren Kinder zu vergessen, die sich nur an die Aufmerksamkeiten der Mutter wenden können.
Bei der Mutter muss die Liebe zu sich selbst auch die Achtung des Ehemannes einschließen, dabei seine Grenzen akzeptieren und seinen Rat suchen, um so eine stark dahin gehende Prägung zu verwirklichen, die Männlichkeit überwiegend als eine für die Kinder gute Sache zu sehen. Die Frau, die ihren Mann ständig kritisiert und dazu neigt, ihn zu dominieren, "erdrückt" ihn, hält ihn fern und beeinflusst damit beim Nachwuchs eine negative Wahrnehmung der Männlichkeit.
Dazu kommt, dass die Körperlichkeit einer Umarmung durch den Vater eine ganz andere ist, als die der Mutter, was sehr wichtig ist, von den Kindern durch Erfahrung gelernt zu werden.
Die Anwesenheit der Eltern, Vater und Mutter, spielt eine grundlegende Rolle in der psycho-sozialen Entwicklung. Sie begründet die Identität eines Menschen und fördert den Aufbau von Beziehungen. Das Ehepaar, Mutter und Vater, ist die Quelle von Fürsorge, Schutz und Liebe, zugleich aber auch von Gerechtigkeit, Wahrheit und Ausgewogenheit. Deren Kombination ermöglicht eine verantwortungsvolle und ausgewogene Versorgung.

Bildungsgesellschaft

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Gedanke immer mehr verbreitet, dass Unterschiede in der Einstellung und dem Verhalten von Männern und Frauen für die Gesellschaft nicht nützlich sind. Man bestreitet sogar, dass es solche Unterschiede gebe. Es ist sicher ein bereichender Aspekt, dass es in der modernen Gesellschaft Männer und Frauen in jeder Art von Berufen gibt, doch dadurch wird der Unterschied zwischen Mann und Frau nicht ausgelöscht und noch nicht einmal verwischt.
Die Bildungsmodelle neigen dazu, die sexuelle Nähe zu betonen: "Es ist besser, dass Mädchen und Jungs möglichst viel zusammen sind, damit sie sich besser verstehen und besser miteinander umzugehen lernen." Der Trend geht dabei dazu, dieselben Anreize zu geben: "Es ist besser, dass sie dieselben Spielsachen, dieselbe Kleidung und dieselbe Sprache haben, besser auch, dass sie dieselben Schulfächer haben und in der Freizeit dasselbe tun."
Dazu kommt die Tendenz, die herausragenden Erscheinungsformen der sexuellen Unterschiede mit Schuld zu behaften.
Es gibt verschieden Gründe dafür, dass Jugendliche einen gewissen defensiven Abstand zu Gleichaltrigen des gleichen Geschlechts entwickeln, sich Minderwertig fühlen und sich darin flüchten, nur noch mit Jugendlichen des anderen Geschlechtes zu spielen und Kontakt zu pflegen, also im Herzen das Neidgefühl entwickeln, nicht zur Gruppe der Gleichartigen zugehörig zu sein und diese von außen zu bewundern. Diese Jugendlichen werden oft gemobbt, haben ein zerbrechliches Geschlechtsbewusstsein und sollten Hilfe bekommen. Teil einer Gruppe von Gleichartigen zu sein und von ihr anerkannt zu werden, ist eine Notwendigkeit, so wie es eine ist, auch mit Kameraden des anderen Geschlechtes umzugehen. Beide Aspekte sind wichtig.
Die Schule sollte Momente der Aktivität schaffen, in denen Jungen und Mädchen Kontakte miteinander knüpfen können und miteinander umzugehen lernen, um so die Unsicherheiten und Schwierigkeiten zu beseitigen, die gerade aus dem Mangel an Beziehungen mit der Gruppe der Gleichartigen erwachsen. Die zwei Geschlechter zu banalisieren, als ob sie nur eines wären, bedroht die gesamte gesellschaftliche Stabilität. Es ist die Summe der Unterschiede, die die Fülle der Menschheit ausmacht.
Die psychische Sexualisierung ist nicht angeboren (Geschlechtsidentität  + sexuelle Orientierung) und sie ist noch nicht einmal etwas nach den ersten Lebensjahren fest und endgültig Abgeschlossenes. Sie braucht in jedem Lebensalter stetige und unaufhörliche Anregungen, die aus AUSGEWOGENEN BEZIEHUNGEN DER FAMILIENLIEBE und der SOZIALEN WAHRHEIT bestehen. Andernfalls kann sie sich jederzeit verwirren und auf Abwege geraten. LIEBE UND WAHRHEIT sind nicht und können nicht als soziale Konstrukte angesehen werden, im Gegensatz zu den Lügen, die zu Abweichungen und Verwirrung führen.
Deshalb sollte es eine grundlegende Pflicht jeder erziehenden Gesellschaft sein, eine ganze Reihe von Voraussetzungen zu fördern, die dazu beitragen, die Männlichkeit und die Weiblichkeit an sich anzuregen und aufzuwerten, in gegenseitiger Achtung, ohne sie zu verflachen und ohne Verwirrspiel.
Aufgabe der Gesellschaft sollte es auch sein, durch eine korrekte Information die vielen populären Meinungen, die den wissenschaftlichen Realitäten widersprechen, zu beseitigen. Die Information formt die Materie und das gilt leider auch für die falschen Informationen. Die Kenntnis der realen Eigenschaften von Informationen sollte uns davor warnen, Dinge zu verbreiten, die wissenschaftlicher Müll sind. Die Gefahr kommt von dem, was man als etwas Wirkliches sieht, es aber nicht ist. Es gibt nichts im menschlichen Gehirn und in dem, was bei einem Menschen zum Ausdruck kommt, das nicht mit der Quantenphysik erklärt werden könnte, also mit dem Zusammenspiel von Energie, Materie und Information.  Im neurologischen Sinne werden wir zu dem, was wir denken. Wenn wir aber nicht mehr denken wollen und es jemandem anderen überlassen, für uns zu denken, wird unser Gehirn zu dem, was der von uns zum Denken Beauftragte bestimmt, oder statt seiner etwa die Medien oder die gerade geltende Mode.


Verweise:
Prof. Michele Trimarchi, Präsident der ISN, weltbekannter Wissenschaftler, Begründer der Neuropsychophysiologie.
Prof. Claudio Risé, Schriftsteller, Journalist, Universitätsdozent und Psychotherapeut.
Prof. Massimo Gandolfini, Neurochirurg, Direktor der Neurowissenschaften Abteilung Brescia.
Dr. Chiara Atzori, Chefärztin im Fachgebiet Infektionskrankheiten.
Dr. Emidio Tribulato, Neuropsychiater und Psychologe.
Prof. Giancarlo Ricci, Experte der Psychologie im Entwicklungsalter.

Sexuelle Orientierung

Wissenschaftlich ist es ein Emotion, das sich im emotional gesteuerten Teil des menschlichen Gehirns bildet, also nicht angeboren ist, und das noch so verwurzelt sein kann, um nicht doch von vielen Faktoren beeinflussbar zu bleiben und sich ändern zu können.
Die sexuelle Orientierung kommt nach der Erkenntnis der Geschlechtsidentität und oft tragen die vielen Faktoren, die zu dieser Erkenntnis geführt haben, auch zur sexuellen Orientierung bei. Das genetische Geschlecht, die affektiven Bindungen, die Freundschaften, die Medien, die Unsicherheiten bezüglich der eigenen Männlichkeit oder Weiblichkeit und seines Körpers , die Traumata, die Pornografie, das Temperament des Einzelnen, die verlogene soziale Mentalität und vieles mehr sind Faktoren, die das sexuelle Verhalten beeinflussen können.
Der Sexualtrieb ist ein angeborener Faktor, aber die Beschaffenheit des Objektes, das diesen Trieb weckt, ist nicht angeboren. Das Gehirn entscheidet auf Grund von Referenzschlüsseln, ob ein Reiz anregend ist oder nicht, und diese Schlüssel bilden sich im Gehirn durch Spuren von Erinnerungen, mit denen sich die Psychoanalyse zu befassen hat. Das Äußerliche wird als Ausdruck einer inneren Bedeutung verstanden.
Die einem Menschen umgehängten Etikette "homosexuell", "bisexuell" "heterosexuell", "pädophil", "zoophil" usw. entsprechen keiner Realität.  Es handelt sich dabei in der Tat nicht um den Menschen, sondern um dessen affektiv-erotischen Gefühle, die sich im Laufe der Zeit aus vielen Faktoren zusammengesetzt haben. Es sollte also so viele Etikette geben, wie Menschen auf der Erde leben, da kein Einziger dieselben affektiv-erotischen Vorlieben wie ein anderer hat, und diese Etikette müssten auch austauschbar sein, da in der Natur nichts unveränderlich bleibt.  Wie die Statistiken der ganzen Welt zeigen, ist die Orientierung der sexuellen Gefühle zumal in der Jugend nicht stabil und kann auch spontan ihre Ausrichtung ändern, sobald ein Mensch an Selbstvertrauen gewinnt, oder er unter dem Druck anderer Gefühle wie etwa von Angst oder romantischer Liebe steht. Gefühle können viele verschiedene Bedeutungen haben, die verstanden werden sollten, bevor sie radikalisiert werden und zu nachfolgendem Masturbieren, dem abnormalen Ansehen pornographischer Bilder, irgendwelchen Experimenten oder der Hinwendung zu falschen populären Überzeugungen führen. Der Neid kann in manchen Fällen stark erotisierend wirken: zum Beispiel ein starker Wunsch, sich körperliche oder andere Eigenschaften zu beschaffen, die man an anderen sieht, aber überzeugt ist, sie nicht zu besitzen. Ebenso können unerfüllte affektive Bedürfnisse sexualisierend sein, während Ängste oder erlebte Traumata zu Deviationen der sexuellen Orientierung führen können.
Für die sexuellen Gefühle hat man zwei Bezeichnungen geschaffen: die "sexuelle Orientierung" und die "Paraphilie". Das legt nahe zu glauben, es gäbe bedeutende Unterschiede zwischen den beiden Kategorien, etwa wie bei den genetischen Grundlagen mit dem Angeborenen und dem nicht Angeborenen, oder dass eine der beiden Kategorien das "Normale" und die andere das "Abnorme" bezeichne. Nichts davon ist wahr, in wissenschaftlicher Sicht. Es handelt sich in allen Fällen immer und nur um sexuelle Gefühle, wenn auch voneinander sehr verschiedenen. Die Bezeichnung "sexuelle Orientierung" hat, im Gegensatz zur Volksmeinung, nichts mit genetisch Bedingtem, Angeborenem oder dem Natürlichen zu tun, wie gleichfalls das Wort "Paraphilie" (aus dem Griechischen para / παρά = "nahebei", "über" und philia / φιλία = "Liebe", "Affinität") nichts mit Krankhaftem zu tun hat. So ist der Wechsel von der einen Kategorie zur anderen nichts anderes, als eine Ausbeutung der breit gestreuten Ignoranz, auch mit politischen Zielen, wobei sich aber im Grunde nichts dadurch geändert hat.   Um zu verstehen, welche Art sexueller Gefühle als natürlich oder als gesellschaftlich anerkannt, obgleich nicht natürlich oder schlussendlich als nicht anerkannt gelten können, braucht es logische Bewertungskriterien, wie etwa den Zweck der Sexualität, den Zweck und die Funktionalität der Geschlechtsorgane und des Reproduktionsapparates, das Alter und die Reife eines Menschen in Hinblick auf das Sexuelle.
Allein die Tatsache, dass es viele Arten von sexueller Orientierung (so viele wie die Zahl der Menschen), gibt, bedeutet nicht, dass alle natürlich und gutartig sind, ausgelebt werden sollen und von der Gesellschaft zu akzeptieren sind. Auch die heterosexuellen Gefühle können sich mit anderen gefühlsbedingten Gegebenheiten oder traumatischen Ereignissen verbinden und sich auf pathologische Art manifestieren, womit sie die Betroffenen beeinträchtigen und es ihnen nicht erlauben, ihr Potential voll und ganz auszuschöpfen. Aus korrekten Informationen bestehende therapeutische Maßnahmen können befreiend wirken und den Menschen helfen, das Gleichgewicht ihrer gefühlsbedingten Zustände wiederherzustellen.
Um diese Prozesse besser zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wie Geist und Gehirn funktionieren, was Emotionen für die Wissenschaft sind und wie sie zustande kommen, was die Chemie der Emotionen und das dopaminergene System sind und man muss Kenntnisse der Quantenphysik und der Biologie haben. All dies kann dazu beitragen, die Menschen nicht in unerwünschte sexuelle Gefühle und Vorurteile eines falschen Volksglaubens einzusperren.

Verweise:
Antonio Imbasciati, Professor für Klinische Psychologie und Direktor des Instituts für Psychologie der Fakultät für Medizin und Chirurgie, Universität Brescia.
Prof. Tania Coelho dos Santos, Psychoanalytiker, Mitglied der Ecole de la Cause Freudienne, der Brasilianischen Schule der Psychoanalyse und des Weltverbands der Psychoanalyse.
Prof. Serge Stoleru, Psychiater.
Prof. Stéphane Clerget, Jugendpsychiater.
Prof. Lisa Diamond, Sozialpsychologie Gender Studies c/o Universität von Utah.

 
PORNOGRAPHIE, CHEMIE DER GEFÜHLE (DOPAMIN) UND MASTURBATION

Bis vor kurzem glaubten Wissenschaftler, unser Gehirn wäre eine festgefügte Einheit und ihre Schaltungen bereits in der Kindheit ausgebildet und perfektioniert, also sozusagen verkabelt. Jetzt wissen wir, dass das Gehirn "neuroplastisch" ist, und sich nicht nur verändern kann, sondern funktioniert, indem es seine Struktur als Reaktion auf wiederholte psychische Erfahrung ändert. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Pornographie die sexuellen Vorlieben ihrer Konsumenten verändert und neue Verbindungen zwischen Nervenzellen des Gehirns verfestigt.
Wenn das dopaminergene System durch Masturbation aktiviert wird, schafft es Abhängigkeit auch von den unerwünschten sexuellen Gefühlen und bewirkt so, dass diese Emotionen nur schwer zu ändern sind.
Das dopaminergene System hat das Verhalten erleichternde Funktionen.
Die dopaminerge Schaltungen sind Teile der grundsätzlichen Steuerungsmechanismen des emotionalen Verhaltens, wie etwa von Annäherung an ein Ziel, Motivationen, Aufmerksamkeit, dem Lernen und der Befriedigung. Die Masturbation erzeugt eine Zunahme des Dopamin-Spiegels und das führt zu einer Verstärkung genau der Anregungen, die zur Masturbation geführt haben, auch wenn diese Reize durch Traumata, Ängste, Verunsicherungen oder anderem ausgelöst wurden.
Das dopaminergene System spielt eine bedeutende Rolle bei Zwangsneurosen. Wissenschaftler haben aufgezeigt, dass Dopamin nicht nur das Bedürfnis hervorruft, sondern auch Angst. Zwangsneurosen, die von unerwünschter Sexualität mit davon ausgelöster Masturbation vor dem Objekt seiner Ängste stammt, schafft aufgrund des zweifachen Effekts von Dopamin und neuronaler Konsolidierung einen Teufelskreis sowohl der Abhängigkeit vom Angst auslösenden Objekt wie auch von der Angst selbst.
Alle Abhängigkeiten führen zu «neuroplastischen Veränderungen des Gehirns». Dazu gehört auch die Abhängigkeit von Pornographie.
An neuroplastischen Veränderungen ist auch das Dopamin beteiligt. Und dasselbe Dopamin, das stimuliert, ist für die Konsolidierung der neuronalen Verbindung verantwortlich. Das Dopamin wird während der sexuellen Emotion freigesetzt, erhöht das sexuelle Verlangen beider Geschlechter und aktiviert die Lustzentren.
Das ist es also, wo die Macht der Pornografie liegt, süchtig zu machen.
Während Menschen am Computer Pornographie anschauen, erhalten sie Dosis für Dosis einen Dopamin-Schub, so wie etwa Mäuse im Testlabor den Hebel drücken. Obwohl sie sich dessen nicht bewusst sind, sind sie in einen Vorgang verwickelt, der die Grundlagen des Gehirns verändert, weil sich die angesprochenen Neuronen miteinander verbinden. Die gesamte stimulierende Wirkung der anregenden Bilder übt Reize auf die Lustzentren aus und bündelt die für die neuroplastischen Veränderungen nötige Aufmerksamkeit. Die Bilder werden gespeichert und auch dann noch erinnert, wenn man den Computer ausgeschaltet oder während man Geschlechtsverkehr mit seinem Partner hat, und das führt zu einem weiteren Anwachsen der Veränderungen.
Jedes Mal, wenn eine erotische Emotion oder ein Orgasmus durch Masturbation erlebt werden, wird eine Dosis Dopamin - die Belohnung des Neurotransmitters - freigesetzt, mit der die in der "Abteilung Pornographie" bereits geschaffenen Verbindungen konsolidiert werden.
So ist es möglich, dass Pornografie zu einer ernsthaften Sucht wird, ihren langsamen aber tödlichen Angriff auf das Gehirn aufnimmt und zu einem Mangel an Sensibilität in den sexuellen Beziehungen führt.
Um zu beweisen, dass Masturbation nicht von der Natur vorgegebene Notwenigkeit ist, sozusagen ein unvermeidliches Verhalten, sondern eine Phase, die man überwinden kann, ist es wichtig, ein äußerst häufiges Vorurteil zu zerstreuen und zwar, dass es vor allem bei männlichen Wesen ein unkontrollierbares sexuelles Bedürfnis gibt. Mit anderen Worten: es wird häufig argumentiert, dass ein männliches Wesen eine gewisse Menge an Genital-Tätigkeit (durch Masturbation oder Geschlechtsverkehr mit einem Mädchen) braucht, weil sich andernfalls in seinem Körper mehr Sperma als normal ansammelt, das ausgestoßen werden muss, weil es sonst Schädigungen bewirken würde.
Es ist ein echtes Vorurteil, das zum Wohle aller und für eine ausgewogene Entwicklung der Einzelnen (und vieler Mädchen, die daran glauben!) entlarvt werden muss.
Hilfe kommt von der neurologischen Struktur der Sexualität.
Die Gonaden sind in ihrer Tätigkeit nicht autonom, sondern werden von der Hypophyse mit Hilfe der Wirkung von Hormonen gesteuert. Aus diesem Grund ist gesagt worden, dass das erste Geschlechtsorgan das Gehirn ist. Wenn der physiologische Ablauf also frei seinem von der Hypophyse gesteuerten normalen Weg folgen kann, erfolgt alles naturgemäß. Das bedeutet, dass es keine Eingriffe von außen braucht. Alles wird von der Natur harmonisch geregelt, und verläuft in der von ihr vorgegebenen Rationalität auf normale und wohlgesteuerte Weise. Die "Notwendigkeit", einen Prozess also, der einen erzwungenen äußeren Eingriff zum Korrigieren oder Ergänzen des von der Natur Vorgegebenen verlangt, gibt es nicht. Um "Ärger" zu vermeiden, hat die Natur selbst durch die Pollution für den Erhalt des Gleichgewichtes gesorgt.
Sperma wird also nicht in übermäßiger Menge hergestellt. Es wäre unvernünftig und würde dem vernünftigen Charakter der Sexualität entgegenstehen. Die Medizin lehrt, dass eine übermäßige Spermaproduktion nicht durch einen unvermeidlichen physiologischen Prozess herbeigeführt wird, sondern die Auswirkung einer Reihe von Reizen ist. Die Gonaden produzieren Sperma in einer konstanten Mindestmenge.
Nach dem aktuellen Kenntnisstand gilt, dass, wenn wir die männlichen Gonaden mit Drüsen vergleichen wollen, wir sie mit solchen vergleichen, die, wie die Speichel-, Magen- oder Tränendrüsen, andauernd mit gedrosselter Kraft funktionieren, aber bei entsprechender Anregung sofort auf volle Kraft umstellen und somit zu echten Krisen der Überproduktion führen. Hier nun kann man verstehen, warum die wissenschaftliche Beobachtung fehlerhafte Vorurteile aufgehoben hat. Es gibt in der Tat keine "Anhäufung", die zur Notwendigkeit einer Entleerung führt, sondern es ist der sexuelle Anreiz, der eine erhöhte Produktion bewirkt.
Das gleiche gilt für die Erregung: sie ist ein Phänomen, das nicht vom Willen gesteuert ist. Aber der Wille kann die Voraussetzungen schaffen, dass das Phänomen eintritt, indem nach psychischen oder sinnlichen Bildern gesucht wird, die den Reflex auslösen, oder indem man die Haut der Genitalien mechanisch reizt.
Dieses eventuell ausgleichende Eingreifen des Willens zeigt, dass die Enthaltsamkeit möglich ist. Es gibt keine Impulse, die der Mensch nicht kontrollieren und einschränken kann. Dafür ist allerdings eine menschliche Reife nötig, die nicht von Ungefähr kommt, sondern mühsam im Laufe der Zeit erworben werden muss.
Der Wille muss zum Kontrollieren und zur Fähigkeit, auf etwas an sich moralisch Indifferentes  zu verzichten, erzogen werden. Es ist ein Training. Wenn es Zeit ist, nein zu sagen, ist der Wille dann schon trainiert und wird nicht überrumpelt.
Die Sexualität erfordert Enthaltsamkeit, nicht um erdrückt, zerstört und geopfert, sondern um besser verstanden und in ihrer ganzen Schönheit und Freude erlebt zu werden. Auf jeden Fall wäre es gar nicht gut, eine sexuelle Beziehung zu einem anderen Menschen nur zu suchen, um einen physiologischen Bedarf zu befriedigen. Der andere Mensch wird damit seiner Würde beraubt und zu einem Objekt degradiert.

Verweise:
Grundlagen der Biologie und Verhaltensgenetik (Zusammenfassung) von Paola Alessandra Consoli.
Dr. Norman Doidge, Neurologe an der Columbia University.
Dr. Gary Lynch, Neurowissenschaftler an der University of California in Irvine
Dr. Jeffrey Satinover, Psychiater und Dozent an der Princeton University
V. MATTIOLI, La difficile sessualità (Die schwierige Sexualität), Seiten 77-104.

 

SEXUELLE EXPERIMENTE SIND UNNÖTIG UND SCHÄDLICH

Es gibt keinen logischen Grund, herumzuexperimentieren, um herauszubekommen, welcher sexuellen Orientierung ein Mensch angehört. Es ist nicht der Mensch, der seinen affektiv-erotischen Emotionen angehört, sondern die Emotionen gehören zu ihm. Mit den Experimenten und der Pornografie werden die sexuellen oder romantischen Gefühle konditioniert und immer mehr verankert, auch wenn sie unerwünscht und lediglich die Auswüchse von Unsicherheiten und sexualisierter Eifersucht sind, oder aber tief greifende Bedeutungen haben, die erkannt und als unbefriedigte emotionale Bedürfnisse erforscht werden sollten.
Die Gesellschaft ermutigt die jungen Menschen, viele Formen der Sexualität auszuprobieren und hegt dabei die Hoffnung, dass die Jugendlichen durch diese immer "detaillierteren" Experimente eine Vielzahl unterschiedlicher Freuden erproben und finden könne. Durch diese Experimente und das dopaminerge System, das Abhängigkeit schafft,  werden ihnen aber leider Arten der Sexualität wünschenswert, bei denen es an Gefühlen der Zuneigung fehlt und die somit schädlich für die Jugendlichen sein können. Wenn die Beteiligung des Herzens fehlt, bleibt der Geschlechtsverkehr schal und freudlos. Das Fehlen von Gefühl wird durch die Perversionen ersetzt, die eine Befriedigung vorgaukeln, die aber dann sofort vom Gewissen (auch derer, die meinen, keines zu haben) abgelehnt wird und so einen Zustand der Unzufriedenheit schafft. Das Ergebnis der Experimente ist, dass sie oft enttäuschen. Die Heterosexualität ist nicht angeboren und das Experimentieren kann zu Abirrungen der heterosexuellen Gefühle führen oder zur Verwurzelung nicht wünschenswert orientierter sexueller Vorlieben führen. Auch eine Abhängigkeit von Pornographie entspricht einer Verirrung der sexuellen Orientierung, denn dabei wird man nicht mehr von etwas Realem angezogen, sondern nur von angesehenen Bildern. Beim Versuch, diese Abhängigkeit zu ändern und zurück zu den verlorenen natürlichen, heterosexuellen Emotionen zu finden, bestehen dieselben Schwierigkeiten, die beim Versuch auftreten können, zwei verschiedene sexuelle Orientierungen auszutauschen. Man muss in diesem Fall vom "Videosexuell-sein" zum erneut "Heterosexuell-sein" wechseln, und dieser Wechsel ist alles andere als leicht, wenn auch nicht unmöglich. Bei den Experimenten wird das Wünschenswerte nicht größer, sondern es verschiebt sich einfach nur.  Das Normale erregt nicht mehr und das kann einem Menschen das ganze Leben erschweren, ganz abgesehen von den Krankheiten, die auf der Lauer liegen. Junge Menschen, die emotiv und sexuell frei sein wollen, informieren sich auf korrekte Weise, experimentieren nicht und surfen nicht durch Pornographie.

 

DIE VORZEITIGE EJAKULATION UND DEN VAGINALEN ORGASMUS GIBT ES NICHT

Das "Problem" der vorzeitigen Ejakulation wurde in den letzten Jahrzehnten künstlich geschaffen, und zwar seitdem der Mann, nach Meinung der Sexologen, als "verpflichtet" gilt , der Partnerin während des Geschlechtsverkehrs durch das Reiben des Penis an die Wände der Vagina einen Orgasmus zu verschaffen. Dabei wird schnell zu etwas "Normalem" erklärt, was keine wissenschaftliche Grundlage hat, also dass die Vagina einen Orgasmus auslösen könne. Eine neue und überarbeitete Studie bestätigt, dass der vaginale Orgasmus lediglich ein Mythos ist, der zu entlarven war. Und gleichermaßen gibt es den G-Punkt nicht, wie auch die Bezeichnungen der verschiedenen angeblichen Arten von Orgasmus falsch sind. Die Experten der Sexualmedizin, die Sexologen und die Psychologen sind dazu verpflichtet, allen Frauen auf biologisch gesicherten Grundlagen basierende Wahrheiten über den weiblichen Orgasmus zu vermitteln, anstatt Hypothesen oder persönliche Meinungen.  Auch die Funktionsstörungen der weiblichen Sexualität sind in aller Munde, wobei sie auf etwas begründet sind, was nicht existiert.
Um Klarheit in die Sache zu bringen, gibt es eine neue, in der Fachzeitschrift Clinical Anatomy veröffentlichte Studie, in welcher die Forscher Dr. Vincenzo Puppo vom Centro Italiano di Sessuologia (CIS) in Bologna und Giuliana Puppo vom Fachbereich Biologie der Universität von Florenz festhalten, dass die korrekten Fachbezeichnungen lauten: Männlicher Orgasmus und Weiblicher Orgasmus.
Die Vagina, erklären die Forscher, hat keine anatomische Beziehung mit der Klitoris. Der klitorale Komplex bzw. der Klitoris-Gebärmutter-Vagina-Apparat hat keinen embryologischen, anatomischen und physiologischen Bezug. Das Organ, das den Orgasmus auslöst, ist speziell die Klitoris, die aber ein außen liegendes Organ ist.  Sie besteht aus der Eichel und dem Organkörper (also dem frei liegenden Teil) und den Klitorisschenkeln, auch Wurzeln genannt, die in der inneren Schamlippe befestigt sind. Somit haben die Veröffentlichungen der letzten Jahrzehnte keine wissenschaftliche Grundlage.

 

EMOTIONEN UND GEFÜHLE IN DER WISSENSCHAFT

Emotionen (auch sexuelle) erwachsen aus der Verbindung von Geist und Körper, aus der sich eine Wechselwirkung in der Umwelt ergibt. Der Körper wirkt in einem gewissen Sinne als Medium zwischen dem Gehirn und dem, was die Außenwelt darstellt. Das Gehirn registriert nicht nur die Zustände des Körpers, sondern ist auch in der Lage, sie zu verwandeln und sie so zu simulieren, wie sie noch nicht aufgetreten sind. Gehirn und Körper beeinflussen sich somit gegenseitig.
Ausgelöst werden die Emotionen von gegenwärtigen oder erinnerten Bildern oder Ereignissen.
Je nach Art der erlebten Emotionen werden durch Impulse des autonomen Nervensystems unterschiedliche physiologische Mechanismen wie etwa Schwitzen, Blässe, Muskelkontraktion, kardiale Beschleunigung usw. ausgelöst. Auch die sexuelle Emotion, wie jede andere Emotion, hat somatische Folgen und verursacht sichtbare körperliche Veränderungen, wovon eine die männliche Erektion ist. Obwohl die Menschen dazu neigen, die Erektion für die Ursache zu halten, welche Emotionen hervorruft, ist es, der wissenschaftlichen Wirklichkeit entsprechend, genau gegenteilig. Die Erektion ist mit ihrem somatischen Effekt an sich eine Emotion.  Ebenso ist es nicht die Röte auf den Wangen der Grund dafür, Scham zu empfinden, sondern es ist ein Emotion der Scham, das die Röte hervorruft. Keine Situation ist an sich erotisch. Sie wird dazu auf Grund der "Lektüre" dessen, was der Mensch an Emotionellem aufbaut, während er sie erlebt.
Es sind diese physiologische Mechanismen, die uns die Tatsache bewusst werden lassen, eine Emotion verspürt zu haben, die unsere "rationellen" Entscheidungen entsprechend der Bedeutung lenkt, die wir ihr geben, oder die ihr vom sozialen Umfeld (gelegentlich leider auch fälschlich) gegeben wurde. Einige der Emotionen können daher unserem Geist, unserem Gewissen und folglich unserem ganzen Leben eine von Ideologie geprägte, falsche Ausrichtung geben.
Was der Begriff Gefühl ausdrückt, ist etwas Intimes und Privates, das psychologisch zeitlich auf die Veränderungen folgt, die sich im Gehirn und im restlichen Körper abspielen und für das man den Begriff Emotion verwendet.
Die Gefühle sind die geistigen Gegenparte, die sich der durch die Emotionen herbeigeführten körperlichen Veränderungen bewusst sind.
Die Emotion der romantischen Liebe und die sexuelle Emotion sind zwei Arten unterschiedlicher Emotionen und können gelegentlich getrennt in einem Menschen auftreten, auch wenn sie sich bei den meisten Menschen gegenseitig bedingen.
Ein weiterer zu berücksichtigender Aspekt ist die Chemie der Emotionen. Es gibt etwa 60 chemische Substanzen, die vom Gehirn je nach Art der erlebten Emotion hergestellt werden und von denen die Funktionen als Neurotransmitter auf synaptischer Ebene nachgewiesen ist. Die Neurotransmitter übermitteln die Informationen in Form von elektrischen Impulsen, sozusagen in einer Art von Energiefluss, wobei die Informationen mit extrem hoher Geschwindigkeit überallhin in den Körper gelangen. Wenn diese chemische Substanzen in Übermaß produziert werden, verursachen sie Krankheiten oder Abhängigkeiten. Deshalb können sie auch schwerwiegende Schäden an den inneren Organen verursachen, wenn es zu unkontrollierbaren Emotionen kommt, die einen Menschen überwältigen oder gar besessen machen.
Alle Emotionen können sich im Laufe eines Lebens ändern, auch die sexuellen, wie die Wissenschaft der Neuroplastizität bestätigt hat. Die Neuroplastizität im Allgemeinen hat nicht nur positive Auswirkungen. Der Teil der Sexualität, der gemeinsam mit der Liebe Glück erzeugen könnte, kann sich mit anderen Elementen wie etwa gefühlsbedingten Bedürfnissen, Süchten, Ängsten, Unsicherheiten, Traumata usw. verbinden und damit ein Ungleichgewicht schaffen, das vor allem für den Betroffenen selbst, in etlichen Fällen aber auch für andere schädlich ist. Es ist daher klar, dass die Umwelt und die Erfahrungen, die wir gemacht haben und weiterhin jeden Tag machen, unsere Gehirnstrukturen beeinflussen. Ständig Reizen ausgesetzt zu sein, bei denen zum Beispiel Verführung und Aggression gemeinsam auftreten, kann zu funktioneller Verwirrung führen. Durch Psychotherapien, die auf korrekter Information basieren, kann man die beiden Funktionen als jeweils autonom wiederherstellen. Das kann mehr oder weniger leicht sein. Jeder hat seine speziellen Fähigkeiten, etwas zu verlernen, wie er die hat, es zu lernen. Kein Therapeut kann die Emotionen eines Menschen ändern, die dieser nicht ändern will, so wie es nie der Therapeut ist, der einen Patienten ändert, sondern der Patient selbst es ist, der sich auf Grund der erhaltenen und akzeptierten Informationen ändert.  In gleicher Weise sollte kein Therapeut einen Menschen, der durch eine informative Therapie die tiefgehenden Ursachen erfahren möchte, die seinen sexuellen oder romantischen, dabei aber ungewünschten oder perversen Emotionen zu Grunde liegen, daran hindern, dem auf den Grund zu gehen. Die speziellen Eigenarten, die sich in jedem Gefühl jedes Menschen zeigen, sind nicht angeboren (auch nicht die sexuellen), doch letztlich haben sie ihren Sitz in der menschlichen Psyche. Temperament ist ein genetischer Faktor, der zusammen mit dem biologischen Geschlecht dazu beigetragen hat, den Emotionen ihre individuelle Prägung zu geben und diese spezielle Prägung ist in der Psyche festgeschrieben. Auch Umweltfaktoren (Familie, Gesellschaft, Freunde, erlittene Traumata, Pornographie, irreführender Volksglauben usw.) haben zudem dazu beigetragen, den Gefühlen ihre spezielle Prägung zu geben, und auch diese ist in der Psyche festgeschrieben. Die Psyche ist der einzige Ort, an dem alle Emotionen verwurzelt sind, die, auch wenn noch so radikal, sich jederzeit ändern können, und von denen die Sexualität mit ihren somatischen Auswirkungen nur eine ist. Es ist daher nur durch eine sorgfältige psychologische Anamnese möglich, deren Ursachen zu erkennen, die für einen Patienten schmerz- und leidhaften Gefühlszustände zu verstehen und ihn davon zu befreien. Es wäre gut, unter die verschiedenen psychologischen Disziplinen auch die Quantenpsychologie aufzunehmen (einen multidisziplinären Ansatz unterschiedlicher wissenschaftlicher Modelle und humanistischen Wissens, wozu außer der Psychologie auch die Biologie, die Neurowissenschaften, die Quantenphysik und die Philosophie gehören). Korrekte und immer detailliertere Informationen interagieren mit dem Gehirn und seinen Funktionen, wobei neue neuronale Verbindungen und neue Gegebenheiten geschaffen werden, die befreiend wirken, während eine irreführende Information in das Gefängnis falscher Realitäten führt.
Es gibt Menschen, deren Geschichte geprägt ist durch Vernachlässigung, abnormes sexuelles Verhalten der Eltern, und elterliche Unfähigkeit, sich konstant und verständnisvoll mit kindlichen Bedürfnissen zu befassen. Bei solchen Voraussetzungen ist ein Ambiente geschaffen, das den Prozess einer traumatischen Sexualisierung erleichtert und fördert. Das Konzept von Trauma kann zudem erweitert werden, indem nicht nur Belästigung, Missbrauch und andere für das Kind belastende Vorgänge (wie etwa auch schwerwiegende chirurgische Eingriffe an körperlichen Beeinträchtigungen) einbezogen werden, sondern auch gefühlsbezogene Traumata, die sich in der Beziehung zwischen dem Kind mit seinem eigenständigen Temperament und einem oder beiden Elternteilen festsetzen. Wenn jemand sich in einem Zustand emotionaler Isolation befindet, in dem man sich nicht aufgehoben und seine Ängste nicht erwidert fühlt, schafft das einen leidvollen Zustand, der nur dadurch unter Kontrolle gehalten werden kann, dass man sich in eine eigene Fantasiewelt zurückzieht, die im Laufe ihrer Entwicklung erotische Aspekte annimmt. Falls Eltern diesen Rückzug nicht bemerken, oder ihm sogar mehr oder weniger bewusst zustimmen, ist die Voraussetzung zur Perversion gegeben. Ein Trauma kann ebenso erotisierend sein, wie eine Initiative der Verteidigung, die das Kind aktiviert, um die emotionalen Gegebenheiten zu steuern, mit denen es nicht in Kontakt kommen darf.

Verweise:
De Masi, F. (2008): Trauma ed erotizzazione del trauma nella perversione (Trauma und Erotisierung des Traumas in der Perversion).
Dr. Antonio Damasio: Il sé viene alla mente (Das Selbst kommt zum Bewusstsein). La costruzione del cervello cosciente (Der Aufbau des bewussten Gehirns).
Prof. Antonio Imbasciati, Dr. Chiara Buizza: L’emozione sessuale - Psicoanalisi e neuro psicofisiologia di un’emozione negata (Die sexuelle Erregung, Psychoanalyse und Neuropsychophysiologie der verweigerten Emotion).
Dr. Candace Pert, Neurowissenschaftlerin und Psychofarmakologin: Molecole di Emozioni (Moleküle der Emotionen).